Albrecht der Bär und der 3. Oktober
22.09.2010: Vortrag zur „Entstehung der Mark Brandenburg“ beim Geschichtsverein Leegebruch
Zur Einstimmung auf die nächste Ausgabe der historischen Blätter war Dr. Lutz Partenheimer vom Historischen Institut der Universität Potsdam mit einem spannenden Vortrag zu Gast beim Geschichtsverein Leegebruch. Die Ur- und Frühgeschichte des Ortes ist Teil der Geschichte Brandenburgs, und so lauschten Vereinsmitglieder und interessierte Gäste den kompetenten Ausführungen des Referenten zur Entstehung der Mark Brandenburg. Im Mittelpunkt stand dabei natürlich Albrecht der Bär. Ob er bei seinen Feldzügen gegen die Slawen auch im sumpfigen Gebiet von Leegebruch unterwegs gewesen ist, lässt sich nicht sagen. Klar hingegen ist, dass er es im Juni 1157 geschafft hatte, die Slawenfestung Brandenburg zurückzugewinnen. Am 3. Oktober 1157 nannte er sich dann erstmals Markgraf von Brandenburg. „Dass dieser Tag, der 3. Oktober, später einmal ein Feiertag würde, hätte er sich wohl nicht träumen lassen“, merkte Partenheimer schmunzelnd an – mit dem Hinweis auf die Neugründung des Bundeslandes Brandenburg, die sich in diesem Jahr zum 20. Mal jährt.
Die Auseinandersetzungen mit den Sachsen und Franken im Westen, dann mit den von Osten heranziehenden Ungarn schufen eine, so Partenheimer, „sehr ungemütliche Situation“ für die seit dem 7./8. Jh. hier lebenden Slawen. Auch die von Otto d. Gr. beabsichtigte Ausweitung des Christentums stieß auf Widerstand. Die Slawen hatten ihre eigenen Götter und ihre Priesterkaste fürchtete den Machtverlust. Trotz des insgesamt sehr dichten Sachverhaltes gelang es Partenheimer, seinen Zuhörern auf gut verständliche Weise diese von Eroberungszügen bestimmten Jahrhunderte nahezubringen.
Mit einem herzlichen Dankeschön wurde der Gast nach einer anschließenden Fragerunde verabschiedet. Ob er noch einen weiteren Vortrag bei den Geschichtsfreunden in Leegebruch halten würde? „Aber gern, nur nicht gleich morgen.“
Ulrike Unger
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