20 Jahre Städtepartnerschaft wurde launig gefeiert
Fahrt einer Leegebrucher Delegation zur Feier zum 20-jährigen Jubiläum Städtepartnerschaft Lengerich-Leegebruch vom 25. bis 27. September 2015 in Lengerich
Zur Feier des 20-jährigen Jubiläums der urkundlich besiegelten Partnerschaft sind am letzten September-Wochenende 30 Leegebrucher nach Lengerich gefahren. Ein vielfältiges Programm erwartete die bunt gemischte Schar aus vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens. Mit an Bord waren neben dem derzeit amtierenden Bürgermeister Martin Rother und dem Vorsitzenden der Gemeindevertretung Giso Siebert auch Amtsleiter Norman Kabuß sowie Gemeindevertreter und Kameraden der Feuerwehr. Auch GfL, Jugendklub „T‑Point“, Luchschützen und Geschichtsverein stellten ihre Abordnungen. Mit seiner umsichtigen Organisation und Betreuung vor und während der Fahrt empfahl sich Giso Siebert übrigens als Reiseleiter für die nächsten Touren.
Im Heimathaus, das nach einem in Oranienburg geborenen und nach Lengerich ausgewanderten Hugenotten namens Beccard benannt ist, hatte der Heimatverein den ersten Abend für die Gäste aus Brandenburg ausgerichtet. Ihnen bot der Lengericher Bürgermeister Friedrich Prigge ein herzliches Willkommen, das von Umarmungen etlicher schon alter Freunde begleitet war. Neben Besichtigung und Buffet klärten Kurzvorträge sowohl aus Lengericher wie aus Leegebrucher Sicht über die mit dem Namen Beccard verbundenden Gemeinsamkeiten auf. Erwartungsvoll wurde auch das Gastgeschenk des Geschichtsvereins ausgepackt. Der Heimatverein Lengerich hatte sich ein Bild von Leegebruch gewünscht, das nun im Beccard’schen Haus seinen Platz finden wird.
Das moderne Zementwerk Dyckerhoff und die historische Kaffeerösterei Finkener waren erste Ziele des nächsten Tages, wo ausgiebige Informationen und auch Bewirtung der Gäste bleibende Eindrücke hinterließen. Mit viel Liebe wurde der Besuch dabei von Reinhild Bücker-Ottehenning (Kulturverwaltung) und ihrer Mitarbeiterin Petra Sibilski betreut. Der zur kürzlich erfolgten Neuwahl zwar nicht mehr angetretene, aber noch amtierende Bürgermeister Prigge führte die Leegebrucher durch seine Stadt, Anekdoten eingeschlossen. „Und wenn Sie heute Abend noch fit sind, können Sie in die Gempthalle auf’s Oktoberfest gehen!“ schlug er noch vor. Eigens für die Leegebrucher hatte er dort einen Sonderpreis ausgehandelt. Und tatsächlich, als einige müde Gäste viel später dem Hotelbett zustrebten, nutzten andere die Gelegenheit, bei Blasmusik noch den einen oder anderen einen Brand zu löschen.
Doch vor der Maß stand erst einmal der offizielle Festakt der Stadt an, nachdem zunächst mit Gestecken an den Gräbern der Väter der Partnerschaft, Bürgermeister Friedel Blom und Hauptamtsleiter Volker Rust gedacht worden war. Aus einer anfangs zweckorientierten Patenschaft wurde nicht zuletzt dank ihres Engagements echte Partnerschaft. „Ja, eine Freundschaft auf Augenhöhe, was keineswegs selbstverständlich war“, sagte dazu Leegebruchs amtierender Bürgermeister Martin Rother, der 1991 noch als Azubi nach Lengerich gegangen war, in seiner Festansprache. Auch Prigge erinnerte launig an die teils abenteuerlichen Anfänge, deren Hauptmerkmal es war, dass die Chemie sofort gestimmt hat. Vier Jahre nach dem ersten Zusammentreffen wurde 1995 die Städtepartnerschaft urkundlich besiegelt.
Vom freundschaftlichen Miteinander, vielen Gesprächen, Festansprachen, heiteren Rückblicken auf 1991, Besichtigung des großen modernen Zementwerkes Dyckerhoff und der kleinen historischen Kaffeerösterei in Familienhand sowie zuletzt noch der Besuch eines ganz besonderen Erntedankfestes auf Gut Stapenhorst war alles dabei, selbst die Sonne spielte mit.
Pläne für weitere Aktionen und Besuche sind in Arbeit, neue Kontakte geknüpft, kurz – die Partnerschaft ist quicklebendig.
Ulrike Unger