Fotoausstellung in Lengerich
Leegebruch/Lengerich – Ein gelbes Ortsschild von Leegebruch in Oberhavel weist den Weg. Auf einer Staffelei im Foyer lotst es die Besucher im Alten Rathaus von Lengerich seit heute (Dienstag) in eine Fotoausstellung „Leegebruch – Partnergemeinde von Lengerich“.
Am Sonnabend wurde die Exposition mit fast 40 Fotos von Hajo Eckert und Texten von Ulrike Unger unter großer Anteilnahme der Gastgeber eröffnet.
In eindrucksvollen Motiven werden Sequenzen aus dem Leben der brandenburgischen Gemeinde gezeigt. Fotos in Gegenüberstellung von DDR- und Nachwende-Zeit wie vom alten und neuen Rathaus, der Messerschmiede bis zum Unternehmen AIS oder der Feuerwehr alt und neu, einer Luftaufnahme vom Birkenhof sowie einem Straßenzug wie er 1936 angelegt wurde, wird ein repräsentatives Ortsporträt gezeigt. Bilder, die auch das Vereinsleben und Landschaften zeigen, vermitteln den Lengerichern ein lebendiges Bild ihrer Oberhaveler Partnergemeinde. Vielleicht, so hofft das Ausstellungsteam, wird es so manchen Lengericher auch neugierig machen und zu einen Besuch Leegebruchs animieren.
Schließlich bildet diese Fotoausstellung den Auftakt zu weiteren Aktivitäten, die ganz im Zeichen des Jubiläums der 20-jährigen Partnerschaft in zwei Jahren stehen.
Leegebruchs Bürgermeister Peter Müller sowie Bernd Fischer, Vorsitzender der Gemeindevertretung, waren zu diesem Ereignis nach Lengerich gekommen. Als Überraschung brachten sie eine Torte vom Bäcker Joachim mit, die gemeinsam mit der stellvertretenden Bürgermeisterin Ulrike Höhenberger-Henze im Anschluss an Reden und die Ausstellungseröffnung „geschlachtet“ wurde. Allerdings blieben die beiden Wappen sowie der Slogan „Wir sind Partner“ dabei unverletzt. So trug Lengerichs Vereinsvorsitzender Alois Thomes freudig dieses restliche Tortenstück fort ins Haus des Heimatvereins Lengerich/Westfalen, nur wenige Schritte vom Alten Rathaus entfernt. Als Dank an die engagierten Mitglieder, die der Leegebrucher Delegation einen erbaulichen Vorabend zur Vernissage bereitet hatten. Eine lockere Freitagabendrunde mit alten und neuen Bekannten nebst köstlichen westfälischen Schmankerln hatten gemeinsam mit der Verwaltung die Mitglieder des Heimatvereins in historischem Gemäuer vorbereitet: dem Beccard’schen Haus. Und was für ein Zufall und eine Nähe zu Leegebruch! Den Hugenotten Johann Friedrich Beccard, 1766 in Oranienburg geboren, hatte es als Wandergeselle hierher verschlagen. Bis 2003 befand sich dieses alte Ackerbürgerhaus, errichtet 1648, im Besitz von Nachfahren der Familie Beccard. 2004 konnte der Heimatverein Lengerich das Gebäude erwerben, hat es zu einem Schmuckstück herausgeputzt, nutzt die geschichtsträchtigen Räume für Ausstellungen, Treffen, Beratungen und Veranstaltungen.
Über all das wird weiter zu berichten und zu forschen sein. Dafür hat Historikerin Ulrike Unger vom Geschichtsverein Leegebruch mit dem gegenseitigen Artikelaustausch seit Anfang des Jahres bereits ein enges Netzwerk geknüpft. Für eine lebendige, bürgernahe Partnerschaft. Niemals vergessen sind auch jene Bürger, die nach der Wende den Grundstein dafür legten: Friedrich Blom (1936–1999) und Volker Rust (1939–1994), seinerzeit ehrenamtlicher Bürgermeister sowie Hauptamtsleiter der Stadt Lengerich.
An ihren Gräbern auf dem Lengericher Friedhof legten Peter Müller und Bernd Fischer Blumengebinde nieder.
Mit Blick auf Zukünftiges boten die Leegebrucher der Partnergemeinde an, auf der an der Birkenallee entstehenden Familien-Freizeitanlage, die künftig auf den Namen Lengerich getauft werden soll, im Vorfeld des Jubiläums Informationstafeln über ihre Nordrhein-Westfälische Stadt aufzustellen. Das kam gut an.
Liane Protzmann
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