Vergangenheit für die Zukunft bewahren
1999Zehn Jahre nach dem Mauerfall fanden sich acht geschichtsinteressierte Leegebrucher als „Arbeitsgruppe Heimatgeschichte“ zusammen, um die bis dahin weitgehend unbekannte Ortsgeschichte zu erforschen und die Erkenntnisse durch Veröffentlichungen bekannt zu machen. Zunächst geschah dies noch unter dem Dach des örtlichen Kulturvereins. Doch 2005 wurde aus der Arbeitsgruppe ein eigener Verein – der Geschichtsverein Leegebruch e. V.. Die Erforschung, Aufarbeitung und Publikation der Ortsgeschichte Leegebruchs ist laut Satzung Aufgabe des Vereins mit dem Ziel, das Geschichts- und Heimatbewusstsein zu pflegen, zu fördern und den Bekanntheitsgrad des Ortes zu erhöhen.
Die vom ersten Treffen an intensive Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedern der Arbeitsgruppe führte dazu, dass bereits im Jahr 2000 eine Publikation erscheinen konnte. Autor des ersten Heftes der geplanten Reihe „Leegebrucher historische Blätter“ war Waldemar Zillig. Anlass für seine Geschichte des Feuerlöschwesens in Leegebruch war das 70-jährige Bestehen der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr, der er selbst seit 1949 angehört. Das mit Bildern versehene Heft, für dessen Druckvorbereitung schon damals Giso Siebert (stellv. Vorsitzender) sorgte, war der Auftakt zu einer Erfolgsgeschichte, die bis heute anhält. Regelmäßig zum Weihnachtsmarkt gibt es eine Ausgabe mit Neuigkeiten aus alten Zeiten. Inzwischen sind es schon 15 Hefte in dieser Reihe. Glücklich ist der Verein über die finanzielle Unterstützung zahlreicher örtlicher Sponsoren, denn ohne sie wären die aufwändigen Publikationen, zu denen neben den Jahresheften auch Einzelveröffentlichungen gehören, nicht möglich.
Die Themenpalette reicht von der Ur- und Frühgeschichte bis in die jüngste Gegenwart. Von Steinzeitfunden und slawischem Burgwall über erste Siedlungen, Schulen, Kirchen, Karneval, Leben oder den Bauboom nach 1990 ist ein weites Feld bearbeitet worden. Und die heute 24 Mitglieder (Stand Ende 2021), alte Leegebrucher ebenso wie neu Zugezogene aus Süd- und Westdeutschland, bringen sich nach wie vor mit Engagement und Kreativität in die Vereinsarbeit ein. Neben den Recherchen zu Publikationen werden Vorträge gehalten, zu denen auch die Öffentlichkeit eingeladen ist, Ortsrundgänge anhand der vom Verein entwickelten „Leegebrucher Tafelrunde“ angeboten und Exkursionen organisiert. Einmal im Jahr wird auch gefeiert und gegrillt, beim Sommerfest. Es hat einen Stammplatz im Terminkalender eines jeden Jahres, zu dessen Ende der auch schon traditionelle Weihnachtsschmaus ansteht. Bei dieser Gelegenheit wird zurückgeblickt und an Ideen für die nächsten Projekte gebastelt. Und die kommen dann Ende Januar auf die Tagesordnung der ersten Zusammenkunft des neuen Jahres.
Geschichtsverein Leegebruch e. V.