Wenn Straßen ihre Geschichte(n) erzählen könnten
Geschichtsverein präsentiert 14. Heft der „Historischen Blätter“
Pünktlich zum Weihnachtsmarkt erscheint auch in diesem Jahr eine neue Publikation des Geschichtsvereins Leegebruch. Das Heft 14 der Historischen Blätter trägt den Titel „Die Havelhausener und andere Straßen“.
Im ersten Teil der Publikation geht es um eine Dokumentation zur wohl ältesten Straße Leegebruchs. Sie diente bereits in der Steinzeit durchziehenden Jägern als Weg und Rastplatz und hat sich im Jahr 2014 zur modernen Anliegerstraße gemausert. Am Beispiel der Havelhausener Straße wird sowohl Geschichte erfahrbar als auch ein Blick auf die handwerklich anspruchsvolle Straßenbaukunst der vergangenen Jahrhunderte geworfen. Die sich ständig wandelnden Anforderungen an Verkehrswege werden aufgezeigt. Und insbesondere wird festgehalten, wie im Vorfeld der letzten Veränderung engagierte Anwohner, Gemeindevertreter und ‑verwaltung jahrelang um die beste Lösung gestritten haben. Ein in Leegebruch bislang einmaliger Vorgang, der heute für die Beteiligten ein Stück gelebte Demokratie bedeutet.
Für den umfangreicheren zweiten Teil des Heftes haben sich Mitglieder und Freunde des Geschichtsvereins zusammengefunden, um mit kleinen Geschichten zu Vergangenheit und Gegenwart nicht nur die jeweilige Entwicklung, sondern zugleich den Alltag in einigen Straßen Leegebruchs lebendig werden zu lassen. Sie haben ihre Erinnerungen aufgeschrieben oder erzählt und zeigen so auch ein Stück Ortsgeschichte auf. Wie lebte und lebt es sich, was ist passiert, welche heiteren oder traurigen Ereignisse sind in Erinnerung geblieben, wie hat sich eine Straße verändert? Fotos aus alten Zeiten lassen die Straßen kaum wiedererkennen und auch die abgebildeten Bewohner nicht.
Wie schon mit der ersten Ausgabe der Historischen Blätter im Jahr 2000 möchte der Geschichtsverein Leegebruch auch jetzt wieder dazu beitragen, dass sich die Leegebrucher wiederfinden und zu einer noch besseren Identifizierung mit ihrem Wohnort gelangen. Gedacht ist dabei vor allem an die gerade jetzt in größerer Zahl zugezogenen Neubürger, die schon vor bzw. kurz nach dem Einzug in ihre neuen Häuser in Fritzens Hut vom Hochwasser Ende Juni dieses Jahres nicht nur geschockt, sondern auch herb betroffen waren. Auf dass auch sie sich bald in Leegebruch wohl fühlen können.
Ulrike Unger
Info
Das Heft kostet 7,80 Euro und ist erhältlich am Stand des Geschichtsvereins beim Weihnachtsmarkt am 2. Dezember 2017,
über unseren Webshop sowie in der Geschäftsstelle des Geschichtsvereins, Sandweg 14 in Leegebruch.
Dein Kommentar
An Diskussion beteiligen?Hinterlassen Sie uns Ihren Kommentar!